Leben Sie Ihren Traum in Russland

Hallo, ich heiße Oxana und ich bin die Gründerin des Projekts " Fenster nach Russland". Als ich 18 war, teilten mir meine Eltern mit, dass wir nach Deutschland ziehen würden. Ich studierte, ich hatte Freunde, Beziehungen. Ich war dagegen! Aber mein Vater stellte eine Bedingung: Ich sollte mit meiner Familie umziehen, Dokumente für die Staatsbürgerschaft ausstellen lassen und dann, wenn ich wollte, zurückkehren.

Aber ich blieb. 25 Jahre  sind vergangen . In dieser Zeit sind schon meine Kinder zu Welt gekommen und inzwischen auch erwachsen geworden , aber der Wunsch, nach Russland zurückzukehren, hat mich nie verlassen. Ich fühlte mich hier wie ein Gast.

Wir hatten verwandtschaftliche und freundschaftliche Beziehungen zu Russland, und wir trieben rege Geschäfte zwischen unseren Ländern. Die Pandemie hat mich jedoch dazu gebracht, ernsthaft darüber nachzudenken,was in der Welt passiert. Ich habe lange darüber nachgedacht, wo ich als Nächstes leben und wo sich künftige Generationen wohlfühlen werden. Im Januar 2021 bin ich  spontan nach im Altai Gebirge gereist und da hab ich mich wieder gefunden. Als ich zurück nach Deutschland geflogen bin, will ich schon wieder zurück - mir ist klar, dass ich dort Land kaufen möchte. 

Doch drei Wochen später bin ich wieder in Altai gelandet . Im Frühjahr desselben Jahres brechen meine Familie und ich zu einer großen Reise durch Russland auf: Moskau, St. Petersburg, Perm, Jekaterinburg, Tscheljabinsk, Nowosibirsk, Gorno-Altaisk. Ich spüre und merke immer deutlicher, dass ich zurückkehren möchte. Mein jüngster Sohn, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, wolle in St. Petersburg bleiben.

Ich habe es verstanden: Zukunft liegt hier, aber zufällig stellt sich heraus, dass meine Papiere nicht ganz in Ordnung sind. Für uns, die seit vielen Jahren im Ausland leben, ist die Konfrontation mit dem Staatsapparat ein großes Abenteuer.

Ja, wir sprechen Russisch, aber die Dokumente richtig auszufüllen, eine Immobilie zu kaufen oder einen Vertrag aufzusetzen, ist für uns schwierig oder praktisch unmöglich.Unsere "europäische" Mentalität unterscheidet sich so sehr von der russischen, dass wir nicht immer verstehen, warum es in Russland so funktioniert.

Wir spüren diese Feinheiten nicht, wir kennen die Gesetze nicht, aber genau das entscheidet darüber, wie wohl wir uns an einem neuen Ort fühlen werden. Ich habe wieder gespürt, was es bedeutet, ein "Fremder unter den Seinen" zu sein. Mir wurde klar, dass die russische Lebenswirklichkeit nicht mit meinen Vorstellungen und meinem Geschäftsverständnis übereinstimmte. Ja, ich war in der Lage, meine Dokumente in nur wenigen Wochen in Ordnung zu bringen.

Aber ich habe auch gemerkt, dass ich vor Fehlern warnen und diejenigen, die mit mir umziehen-auswandern, unterstützen kann. So ist  mein Projekt "Fenster nach Russland" entstanden. Im Rahmen dieses Projekts bilden wir Gemeinschaften und bewegen uns gemeinsam.

Denn nur gemeinsam können wir das verwirklichen, wovon wir all die Jahre unseres Lebens in Europa geträumt haben. Wir reden die Probleme nicht schön, die es in Russland gibt. Wir warnen offen und ehrlich vor den Wegen und Konsequenzen. Wir leiten an und entmutigen, wenn nötig.